Nervennahrung to go
Natürliche und gesunde Snacks für Zwischendurch
Wieder mal so ein Tag, der einfach kein Ende nimmt und an dem sich der Stresspegel nur steigert? Das kommt leider immer mal wieder vor. Und gerade dann neigen wir leicht dazu, uns den Stress mit Nervennahrung einfach weg zu futtern. Oder zumindest etwas zu verringern. Schokolade und Co. sind die bevorzugten Snacks. Leider. Und obwohl wir es eigentlich besser wissen, greifen wir dennoch immer wieder zu. Das schlechte Gewissen kommt später. Auch das ist garantiert. Dabei gibt es gesunde Alternativen, die genauso gut schmecken, schnell zur Hand sind und auf lange Sicht natürlich besser für den Organismus sind. Und damit auch unseren Stresslevel bekämpfen. Ein paar dieser gesunden Snacks möchte ich euch heute vorstellen.
Wieso Schokolade und fettige Snacks bei Stress so verführerisch sind
Und dass sie das sind, das muss ich keinem erzählen. Unser innerer Schweinehund wirkt da tatkräftig mit. Der ist gewöhnlich stärker als wir und lässt sich äußerst ungern auf Kompromisse ein. Ganz besonders in Stresssituationen wollen wir uns da auf keinen Kampf einlassen. Das würde nur mehr Stress bedeuten. Aber stimmt das wirklich?
Man muss ihn nur einmal überwinden, auch wenn es schwer fällt. Denn in angespannten Situationen greifen wir fast automatisch zu fettigen und süßen Lebensmitteln. Es ist wie ein Instinkt, denn Zucker geht ins Blut und erhöht die Konzentration. Doch es gibt wesentliche Unterschiede und auf die kommt es an. Verkürzt gesagt, kann man Zucker in Einfach- und Mehrfachzucker unterteilen. Einfachzucker, der sich zum Beispiel in Schokolade findet, geht sofort ins Blut und lässt den Blutzuckerspiegel rasant in die Höhe schnellen, fällt danach aber umso rasanter auch wieder ab. Wir erleben einen kurzen Energiekick, die Flaute danach ist umso schlimmer. Besser ist es, wenn wir Mehrfachzucker zu uns nehmen. Diese komplexen Kohlenhydrate werden erst bei der Verdauung aufgespalten, der Blutzuckerspiegel bleibt länger konstant und wir können uns dementsprechend auch über einen längeren Zeitraum besser konzentrieren.
Nüsse, Bananen und Joghurt für ein starkes Nervenkostüm
Soweit also die Theorie. Kommen wir nun also zu den wahren Künstlern, wenn es darum geht, welche Nervennahrung die Bezeichnung auch wirklich verdient. Das Gute schon mal vorab: Ihr werdet mindestens eines dieser Lebensmittel in eurer Nähe haben, da bin ich mir ganz sicher.
Nüsse sind der ideale Snack für zwischendurch oder ein guter Duettpartner im morgendlichen Müsli. Vitamin B und E schützen die Zellen. Und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Magnesium, Kalium sowie Zink leiten unter anderem Reize schnell zum Gehirn weiter, unterstützen somit die Konzentrationsfähigkeit. Nüsse enthalten sehr viele Kalorien, doch eine halbe Handvoll davon reicht aus, um euch mit wichtigen Vitaminen und Mineralien zu unterstützen. Ohne, dass es auf die Figur schlägt.
Bananen sind bestimmt die bekanntesten Vertreter im Bereich gesunder Nervennahrung. Sie halten unseren Zuckerspiegel lange konstant und versorgen uns nebenbei mit wichtigen Vitaminen, zum Beispiel dem Vitamin B6. Und genau das sorgt dafür, dass unser Nervensystem reibungslos funktioniert und Reize zügig weitergeleitet werden. Je reifer die Banane, umso höher ist der Zuckeranteil und umso besser wirkt sie im Kampf gegen Stress.
Vollkornprodukte unterstützen euch nicht nur bei eurer Ernährung, sondern helfen auch in schwierigen Zeiten. Ideale Nervennahrung also. Am besten schon am Morgen beim Frühstück. Sie sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl und halten somit auch den Zuckerspiegel langanhaltend konstant. Denn hier werden die Bestandteile, auch der Zucker, erst im Darm zerlegt. Heißhungerattacken sind somit passé. Der innere Schweinehund hat kaum eine Chance und die Schokolade als Seelentröster scheint wenig verführerisch. Und das alles nur Dank Vollkornbrot oder Vollkornnudeln. Wirkliche Alleskönner!
Selbst Joghurt hilft in Stresssituationen. Greift ihr zu fettarmen Varianten eures Lieblingsjoghurts, am besten selbst zubereitet, nehmt ihr reichlich Calcium und leicht verdauliches Eiweiß zu euch. Beides ist wichtig für starke Nerven. Und wenn ihr frisches Obst unterrührt, gewährt ihr euch nebenbei noch einen gehörigen Schub Vitamine.
Da es jetzt langsam wieder wärmer wird, gönnt euch ruhig ein paar frische Beeren. Sie sind kalorienarm und super für euren Organismus. Dieser leichte Sack als Nervennahrung ist nicht zu unterschätzen. Sie liegen nicht schwer im Magen, belasten also nicht zusätzlich und sorgen für einen klaren Kopf. Beerenfürchte enthalten zudem sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidativ wirken und das Gehirn schützen. Und die vielen, enthaltenen Vitamine unterstützen Nerven und Gehirn bei der täglichen Arbeit. Ganz nebenbei gesagt: Leckerer kann ein gesunder Snack zur Konzentrationsförderung auch nicht sein, oder?
Ihr seht, man kann sich auch mit gesunder Nervennahrung durch schwierige Zeiten bringen. Oder als Vorbeugung mit viel frischem Obst, Gemüse oder Vollkornbrot vorsorgen. Das wirkt wirklich. Denn während ich für diesen Blogpost recherchiert und getextet habe, habe ich mir ganz genüsslich eine leckere Banane als Pausensnack gegönnt. Und das Schreiben ging fast von allein. ;)
Titelbild: marfis75 (Flickr)