Sex sells: Luxus statt Geld
Inhalt
1. Gefühle und Luxus
2. Werte und Gefühle als Zahlungsmittel
Luxusgüter und bezahlte Gefühle
Zugegeben, das Motto „sex sells“ ist vielleicht schon etwas abgegriffen. Aber dennoch ist es nicht out, sondern aktuell wie nie. Auch, wenn es keiner richtig zugeben möchte, Produkte verkaufen sich besser, Werbestrategien werden damit ausgetüftelt und Anzeigen oder Geschichten erreichen damit fast immer eine enorme Aufmerksamkeit. Ganz gleich, ob positiv oder nicht. Die Presse ist da. Und auch negative Presse ist für viele Auftraggeber dieser Kampagnen durchaus erwünscht. Hauptsache jemand schaut auf mich, mehr will ich nicht. Ganz genau, wie Falco mal so schön gesungen hat: „Die ganze Welt dreht sich um mich und ich bin nur ein Egoist.“ Doch ist wirklich immer etwas dran an „sex sells“? Und was hat das alles mit der Luxusbranche zu tun? Ich dachte mir, es wäre doch mal ganz interessant, sich damit in unserem heutigen Blogpost zu beschäftigen.
1. Gefühle und Luxus
Hinter jeder Werbekampagne steckt immer ein ganzer Stapel Ideen, man will etwas damit bezwecken und möglichst viel damit herausholen. Was liegt für einen cleveren Werbestrategen also näher, als an unsere Gefühle zu appellieren? Mit Gefühlen erreicht man immer was. Kleine Kinder ziehen, Tierbabys, romantisch inszenierte Momente, geschichtsträchtige Bilder. Und genauso eben auch Männer und Frauen, die besonders hübsch sind und dementsprechend auch noch in Szene gesetzt wurden. All das greift bei uns, wir sind schließlich alle nur Menschen, hormongesteuert. Und die lassen sich nun mal nicht beeinflussen. Das alles war schon da, bevor es die professionelle Werbeindustrie überhaupt gab. Obwohl, geworben wurde eigentlich schon immer. Alles hat einfach mal damit angefangen, dass jeder Mensch, jedes Tier für sich selbst geworben hat. Schaut her, hier bin ich, besonders prächtig, schön, gut gebaut. Sinn und Zweck: Den Gegner klein reden, besiegen und vor allem den zukünftigen bzw. jetzigen Partner beeindrucken und für sich gewinnen. Und das sowohl bei Männern als auch Frauen. ;)
Das ist heute nicht anders. Nur, dass eben jetzt nicht (nur) für die Person selbst geworben wird, sondern auch für ein Produkt, das dahinter steht. Die Palette der Produkte, die sich durch das Motto „sex sells“ eine ganze Menge versprechen ist sehr lang. Allerdings haben Studien ergeben, dass es nicht immer zieht. Das Produkt, das beworben wird, muss im engeren Sinne schon etwas mit Schönheit zu tun haben. Dann erzielt es die höchsten Erfolge. Kein Wunder also, dass die Luxusbranche schon immer mit vorwiegend schönen Frauen für ihre Produkte geworben hat. Obwohl auch da in letzter Zeit ein Trend zu beobachten ist. Mehr und mehr Männer sind in den Anzeigenmotiven zu sehen, vom eleganten Gentlemen bis hin zum robusten Naturtypen. Nur eines haben alle gemeinsam: Sie sind schön, athletisch und eben immer auf eine gewisse Weise sexy. Ganz so, wie es gerade gewünscht wird. Das zeigt deutlich, dass eben heute nicht mehr nur Männer auf diese Weise angesprochen werden sollen.
2. Werte und Gefühle als Zahlungsmittel
Auch und vielleicht auch gerade, weil wir in einer Welt leben, in der Geld die alles entscheidende Rolle spielt, sind Werte heute unersetzbar. Natürlich nehmen Gefühle heute da eine sehr wichtige Position ein. Und Gefühle waren bei den Reichen und Mächtigen dieser Welt schon immer ein wichtiger Wert. Viele von ihnen sind bis heute der Meinung, dass sich Gefühle erkaufen lassen. Und damit wären wir auf der anderen Seite der Medaille. „Sex sells“ also noch einmal gewandelt. Nicht umsonst gibt es schließlich die Bezeichnung vom „ältesten Gewerbe der Welt“. Und wer konnte, der ließ sich seine Lieblingsddame eben gleich für sich allein kaufen. Mit Geld und mit Luxus. Und es waren und sind nicht gerade wenige Frauen, die das mitmachen und ganz bewusst ausnutzen. Liebe, Gefühle und Emotionen werden (v)erkauft. Oft mit teurem Schmuck, gutem Essen und allerhand Luxus. Ist doch nichts dabei, meinen sie. Manche sollten und sollen im Verborgenen bleiben, andere führen sogar ein glamouröses Leben in der Öffentlichkeit, bei denen keiner von beiden über ihre wahren Absichten schweigt. Beide sind zufrieden, die eine Hand wäscht die andere.
Und diesen Luxus gönnen sich nicht wenige. Nur, dass sich manchmal die Machtverhältnisse ändern. Oft wird gesagt, dass Frauen raffinierter sind, haben sie ein leichtes Opfer erspäht, dann können sie es viel geschickter ausnehmen. Doch, nur so zu denken, wäre falsch. Was Frauen schon seit Jahrhunderten praktizieren, wollen sich auch zunehmend mehr Männer „leisten“. Sie lassen sich dabei heute nicht einfach nur mehr bezahlen, vielen von ihnen kommt es nicht direkt auf das Geld an, Sie wollen einen Kick, etwas Neues. Das Geld bräuchten sie nicht, um zu überleben. Sie lassen sich „aushalten“, sind ein „Toyboy“ heißt es oft. Und die Bezeichnungen sind gar nicht mal so verkehrt. Obwohl viele von ihnen gute Jobs haben, suchen sie das Abenteuer nebenher, ein neues Hobby. Und das beinhaltet reiche Frauen. Die bezahlen gut, sind meistens selbst so weit emanzipiert, dass die keine feste Beziehung wollen. Und entlohnen dann mit Reisen, teuren Uhren, Schmuck und neuester Technik. Schließlich ist Geld irgendwie vergänglich und meist schneller weg, als man schauen kann. Materielle Werte dagegen sind etwas, das immer da ist. Die teure Uhr am Handgelenk, ein handfester Wert. Aber Gefühle? Alles Spielzeug für den Gigolo, der meist die Bezeichnung „Call Boy“ nicht gern hört. Manche schweigen, andere berichten gern von ihren Erlebnissen, schreiben sogar Bücher. Und dort lässt sich dann erkennen, dass dieses Leben, dass sie gerade führen, oft nur eine kurze Episode sein soll. Denn sie wissen, dass es vergänglich ist. Und einer von ihnen hat dann vor kurzem auch einmal berichtet, dass er sich für die Zukunft ein ganz geordnetes Leben wünscht. Mit Frau und Familie. Aber nur so einer Frau, die für Gefühle nie zahlen würde. Das will er dann doch nicht. Hatte er alles schon. Die Armbanduhr, die er täglich trägt, erinnert ihn schließlich immer wieder daran.
Was meint ihr, sind Gefühle heute Luxus? Oder ist Luxus auch gleichzusetzen mit Gefühlen? Schreibt mir doch, wie ihr darüber denkt.