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Schmuck aus Kokosholz

Schmuck aus Kokosholz

17. Oktober 2012

Die Kokosnuss ist nicht nur zum Essen gut!

Schmuck aus KokosholzWas kommt euch als erstes in den Sinn, wenn ihr euch eine exotische Kokospalme vorstellt? Also ich bin gedanklich sofort auf den Malediven, fühle fast den feinen Sand unter meinen Füßen und höre das Meer rauschen. Urlaub im Süden eben. Und mit Hilfe der Kokosnuss können wir uns dieses Gefühl direkt nach Hause holen. Wer aber schon mal versucht hat diese exotische Frucht zu öffnen, weiß, dass man der Kokosnuss dabei sehr viel Zeit schenken muss. Doch die Zeit lohnt sich nicht nur, um das Fruchtfleisch zu naschen, sondern viel besser, viel besonderer. Das Kokosholz eignet sich vor allem, um einzigartigen Schmuck herzustellen. Dabei wird das Holz in feiner Handarbeit bearbeitet und bekommt seinen Glanz verliehen. Eines ist dabei sicher: Jedes Stück ist ein echtes Unikat.

Nur wenige haben das nötige Feingefühl aus so hartem Holz auch filigranen Schmuck, wie Ohrringe, Kettenanhänger oder Ringe herzustellen. Zu denen gehört auch Jens-Ullrich Hausotte, der sich das Schnitzen von Holz seit 9 Jahren zum Hobby gemacht hat und mittlerweile seine besonderen Designs auf http://www.artdecoco.de/ als Artikel online anbietet. Wir haben ihn persönlich auf der Konjunktur Messe getroffen und seinen Schmuck genauer angeschaut. Und bei dieser Gelegenheit haben wir ihm natürlich gleich ein paar Löcher in den Bauch gefragt über das Besondere am Kokosholz.

Art de CocoWas ist das Besondere am Kokosholz, welche Vorteile hat das Material gegenüber anderem?

„Mir ist kein anderes vegetabiles Material bekannt aus dem man derart filigrane Stücke erschaffen könnte. Die Schale der Kokonuss ist nicht nur sehr homogen und stabil sondern auch unempfindlich und beständig. Ich habe bereits Tests in Wasser, Benzin und Verdünnung durchgeführt – es passierte nichts, die Oberfläche wurde anschließend einfach mit einem weichen Tuch poliert und zeigte sich sofort wieder in altem Glanz. Selbstredend ist Kokosholz auch allergiefrei."

Für filigrane Formen ist sicher ein gutes Feingefühl gefragt. Welches Werkzeug benötigen Sie für das Herstellen von Schmuck?

„Für die Bearbeitung eines so harten Werkstoffs braucht es besonders scharfe und stabile Werkzeuge. Die besten dieser Werkzeuge kommen aus der Dentaltechnik aber auch klassische Goldschmiedeausrüstungen sind in meiner Werkstatt zu finden, die ich nicht zuletzt dann benötige, wenn ich Edelsteine und Silber in meine Schmuckstücke integriere. Angefangen habe ich übrigens mit einem einfachen Handschleifer und einer kleinen Bügelsäge."

Sie brauchen also eine Kokosnuss und das Werkzeug. Wie geht es dann weiter?

„Das braune, recht unscheinbare Faserkleid wird von der Schale entfernt, die Oberfläche wird in etwa 10 Arbeitsschritten mit immer feinerem Schleifpapier geschliffen und poliert. Danach wird die Nuss geöffnet und das Innere entfernt. Ich prüfe die Nuss auf ggf. vorhandene Haarrisse und breche sie an den betreffenden Stellen. Diese Risse sind zwar selten, aber wenn der fast fertige Schmuck an solch einer Stelle bricht, kann stundenlange Arbeit für umsonst gewesen sein. Je nach Form und Schalendicke entscheide ich, welche Schmuckstücke aus welchem Nussabschnitt entstehen sollen. Die Schmuckform wird aufgezeichnet oder zuvor gefertigte Papierschablonen werden aufgeklebt, ausgesägt und mit Fräsern, Feilen, Schleifpapier nachgearbeitet bis das fertige Stück vor mir liegt. Die äußeren Konturen werden in schmeichelnde Rundungen gebracht und zum Schluss wird das Stück nochmals fein geschliffen und bei Bedarf poliert. Fertig sind die Produkte, wie Ohrringe oder andere Schmuck Accessoires. Dies klingt vielleicht unspektakulär, braucht jedoch viel Feingefühl, große Ausdauer und eine gehörige Portion Liebe zum filigranen Detail."

Sie haben auch Schmuck mit Silberapplikationen oder Steinen. Wie sieht dort der Herstellung aus?

„Das Herstellen dieser Produkte ist sehr aufwendig. Zu Beginn müssen die Intarsien angefertigt werden. Sie werden zunächst aus 1mm starken Silberplatten ausgesägt und müssen dann ebenfalls mit Fräsern, Feilen und anderen Werkzeugen final in Form gebracht werden. Anschließend werden mindestens zwei Silberstifte aufgelötet. Diese sind für den späteren Halt der Intarsie im Kokosholz von entscheidender Bedeutung. Die Umrisse der Intarsie werden auf die Kokosnuss übertragen und ausgefräst. Hierbei ist die 100%ige Passgenauigkeit die größte Herausforderung. Wenn dieser, der schwierigste, Arbeitsschritt abgeschlossen ist, kann die Intarsie mittels speziellen Klebstoffen in die Nuss eingebettet werden. Erst danach gestalte ich die äußeren Konturen des eigentlichen Schmuckstücks."

Sie haben hier sehr besondere und individuelle Formen. Woher holen Sie sich die Inspiration?

„Meine Inspiration ist ganz unterschiedlich. Einmal habe ich mich einfach an dem Körper einer Spinne orientiert. Natürlich passe ich das Ganze dann noch an den Schmuck an und abstrahiere das. Das Alles braucht vor allem Leidenschaft bei der Arbeit mit dem Holz und die steht für mich immer im Mittelpunkt.“Anhänger aus Kokosholz

Ja, ich wusste, dass diese exotische Frucht ziemlich lecker ist.  Und von spektakulären Öffnungsversuchen mit Sägen habe ich auch schon gehört... Aber, dass das Holz der Kokosnuss so widerstandsfähig ist, hätte ich trotzdem nicht gedacht. Da sehen wir mal, dass es diese dunkle Frucht nicht nur in sich hat. So macht sie uns im kulinarischen Bereich und der Kosmetik glücklich, aber auch in Sachen Schmuck. Ein Hoch auf die Kokosnuss! :)

Bild: www.schmuckladen.de/magazin

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