Schmuckdesignerin Sabine Ring-Kirschler überzeugt vor allem mit einzigartigen handgefertigten Schmuckstücken und zauberhaften Ringen mit Poesiegravur. Wir haben Sabine Ring-Kirschler von ring by ring getroffen und über ihr Handwerk sowie Label ausgefragt.
Schmuckdesignerin Sabine Ring-Kirschler von ring by ring
Ihr Schmucklabel „ring by ring“ haben Sie bereits 1994 gegründet – Wann und Wie haben Sie Ihre Leidenschaft für das Designen von Schmuck entdeckt?

S. Ring-Kirschler: Ich war schon immer kreativ. Für mich stand fest, ich wollte entweder Florist, Friseur oder Schmuckmacher werden. Und da mein Vater gelernter Goldschmied war, hat er mir schon von klein auf den speziellen Blick auf alle Dinge und Oberflächen beigebracht - alles detailliert betrachten und sich von Strukturen und Gegenständen wie beispielsweise Bäumen inspirieren zu lassen. Es war sozusagen Berufung.
Was verbirgt sich hinter dem Namen „ring by ring“?
S. Ring-Kirschler: Da ich Ring-Kirschler heiße, war mir von Anfang an klar, dass auch mein Schmucklabel so heißen soll. Der Name "ring by ring" hat etwas ganz persönliches für mich.
Sie fertigen Schmuck für „Amazonenprinzessinnen“ - Wen wollen Sie mit Ihrem Schmuck erreichen?
S. Ring-Kirschler: Frauen wie mich. Authentische, schöne und schlaue Frauen, die auch stark für sich selbst sind. Ich will Schmuck für Gleichgesinnte machen - eben für Amazonenprinzessinnen.


hr Schmuck und vor allem Ihre Ring sind sehr ausdrucksstark – Woher nehmen Sie die Inspirationen/Ideen?
S. Ring-Kirschler: Ich lasse mich von ganz vielen Details aus der Umwelt inspirieren - von einer Felswand oder von der spannenden Struktur einer Baumrinde. Strukturen, die ich auf den ersten Blick sehe, verarbeite ich in meinen Designs, wie beispielweise bei meinem "Plisse-Ring". In erster Hinsicht möchte ich aber großen Schmuck für kleine Hände machen - ich habe selbst sehr kleine Hände und habe früher lange nach tragbaren Schmuck mit großen Elementen gesucht.



Wie wird ein Schmuckstück hergestellt? Welchen Weg muss es von der Idee bis zum fertigen Produkt durchlaufen?
S. Ring-Kirschler: Ich schnitze meine Idee zu einem Schmuckstück am Brett in Wachs und dieses wird dann als Prototyp gegossen. Mit einer anschließend gegossener Gipsform lässt sich das Schmuckstück vervielfältigen. Alle Prozesse werden in Pforzheim ausgeführt. Mir ist es wichtig, dass mein Schmuck made in Pforzheim - meiner Heimatstadt - ist.




Jedes Schmuckstück wird in Pforzheim handgefertigt. Was bedeutet das für den Kunden?
S. Ring-Kirschler: Ein handgemachtes Unikat direkt aus Pforzheim. Daran geknüpft ist ein qualitativ hochwertiges Schmuckstück.
Im Mittelpunkt Ihrer Kollektion stehen Schmuckstücke mit einzigartiger Poesiegravur. Was bedeutet diese Art von Kunst für Sie und was macht sie so einzigartig?
S. Ring-Kirschler: Mein Vater war sehr streng und hat mich ständig Schönschrift üben lassen - dadurch habe ich aber nun eine schöne und einzigartige Handschrift. Ich sehe Schrift als authentisches Ausdrucksmittel. Zudem ist eine Handschrift einzigartig und gerät in der heutigen Zeit viel zu sehr in den Hintergrund. Meinen ersten Schriftring habe ich mit einem Zitat von Else Lasker-Schüler aus meinem alten Poesiealbum verziert.



Wie wird die Schrift auf Ihre Schmuckstücke aufgebracht?
S. Ring-Kirschler: Die Schrift wird mittels Lasergravur auf den Ring aufgebracht. Dadurch können auch individuelle Ringe gefertigt werden. Zum Beispiel mit einem Fingerabdruck oder der eigenen Handschrift. Dies hat etwas sehr persönliches und macht das Schmuckstück zu einem echten Unikat - Somit kann man seine ganz eigene Poesie auf einem Ring zum Ausdruck bringen.
Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Schmuckstück, dass Sie selbst angefertigt haben?
S. Ring-Kirschler: Mein erster Ring war Ring Nr. 1. Diesen habe ich in meiner Goldschmiedelehre 1978-1980 selbst entworfen und hergestellt. Dieser Ring ist etwas ganz besonderes: Er ist unten sowie an den Seiten schmal, oben jedoch massiv gearbeitet. Es ist ein Ring, der beim Tragen nicht stört - zum Beispiel beim Handgeben.

Was ist für Sie das Wichtigste am Schmuckdesign?
S. Ring-Kirschler: Dass mir der Schmuck gefällt und tragbar ist. Zudem ist mir wichtig, dass Schmuck praktisch ist. Ich habe zum Beispiel immer eine kleine Brosche in der Geldbörse. Möchte ich mein Outfit aufwerten, so stecke ich mir einfach die Brosche an - aber natürlich mittig, sodass ich sie wie eine Kette tragen kann.
Gibt es ein absolutes Lieblingsstück aus Ihren bisherigen Entwürfen?
S. Ring-Kirschler: Das ist wirklich schwierig zu beantworten. Denn ich mache keine Stücke, die mir nicht gefallen. Ich trage alle meine Schmuckstücke und habe auch keinen besonderen Liebling.



Was haben Sie für die Zukunft von „ring by ring“ geplant? Was wollen Sie in Hinblick auf Schmuckdesign unbedingt noch ausprobieren?
S. Ring-Kirschler: In letzter Zeit war vor allem die Nachfrage nach kleinen und filigranen Schmuckstücken größer. Ich bringe auch bald eine Sonderkollektion mit 6 ausgewählten Stücken heraus. Diese sind filigran gearbeitet, aber trotzdem aussagekräftig. So steht zum Beispiel auf einem Ring "Sag einfach JA".
Wir danken Ihnen vielmals für das interessante Interview und freuen uns schon auf Ihre neue Kollektion!
Bildmaterial: Corina Wießler & ring by ring