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Adam sucht Eva: Die nackte Wahrheit?

Adam sucht Eva: Die nackte Wahrheit?

05. September 2014

Oder: Weshalb zu wenig manchmal doch zu viel ist

Habt ihr eigentlich in letzter Zeit mal Tv geschaut? Also auf die gute alte Art, ohne Video on demand usw.? Einfach nur mal den Fernseher einschalten und rumzappen birgt ein gewisses Risiko. Man sieht plötzlich Sachen, die entweder besonders schön sind, die faszinieren oder eben auch nicht. Manchmal sind da auch so derart komische Sachen dabei, dass man einfach nicht anders kann und sie guckt. Ja, man bleibt dran hängen. Und schämt sich hinterher ein kleines bisschen dafür. So in der Art „hat-ja-keiner-geguckt-aber-trotzdem-wissen-alle-Bescheid“. Ist klar. Neulich gab es da auch so eine Show, auf die das bestens zutrifft. Da wollten ein paar Nackedeis die große Liebe finden. Und der geneigte Mensch guckt hin. Genauer als sonst. ;)

Viel geredet wurde schon vorher darüber, das Format lief bereits aufsehenerregend im Ausland und ein deutscher Privatsender hat sich gedacht, das passt auch hierzulande. Nun ja. Man ist ja schon so einiges gewohnt. Aber vollkommen nackte, paarungswillige Singles im Tv – das ist doch noch etwas Neues. Das hat man bisher nur ansatzweise beim Big Brother gesehen. Und so hab also auch ich reingezappt, um Adam und Eva bei ihrem ersten Date über die Schulter zu schauen. Natürlich war man versucht, sich das Gesamtpaket von Mensch auch wirklich mal in der Frontalansicht anzusehen. Doch nein, die Kamera wahrte Anstand und rutsche nur mal ab und an knapp unter die Gürtellinie. Sonst war immer eine Pflanze, ein Buch, ein Stück Hängematte im Bild. Man wollte den beiden Verliebten doch schließlich ein klein wenig Privatsphäre bieten. Wo käme man denn sonst hin!

Nur irgendwie wurde diese Linie dann nicht mehr durchgezogen, als plötzlich noch eine dritte Person ins Spiel kam, die böse Schlange. Oh mein Gott, Ärger im Paradies. Wie konnte RTL nur so gemein sein?! Keine Zweisamkeit (plus Kameramann und Tonmensch) am Strand. Vorbei die Zeit der „verliebten“ Blicke, der hölzernen Komplimente, des belanglosen Geplänkels. Und plötzlich war der ins Wachkoma abdrifftende Zuschauer am Bildschirm hellwach. Für wen wird sich nun entschieden, folgt ein Gladiatorenkampf, sprudeln die Hormone über? Uiuiuih. Nö, nichts von all dem. Nackt sein muss reichen. Und ein paar Spiele, Gesten und platte Aussagen, die auf jedem Kindergeburtstag durchgerasselt wären. Dann wurde die Entscheidung verkündet, man sah sich angezogen, blinzelte noch einmal verliebt in die Kamera und entschied sich füreinander. Klar, schließlich hätte man sonst auch direkt aus dem Luxus-Resort, in das man in der Post-Nackedei-Phase gekarrt wurde, abreisen müssen. Unmittelbar danach sprudelte das Netz über, die Love-Story hatte kein Happy End nach Drehschluss. Wie überraschend! Vielleicht hatte man schlichtweg schon zu viel voneinander gesehen, einfach ein paar Details übersprungen und gemerkt, dass nicht nur der erste Anblick zählt. Aber gut, sie hatten ihre 5 Minuten im Rampenlicht. Konnten ihren mehr oder weniger gestählten Körper präsentieren und Testosteron versprühen. Sie waren jung und so weiter. Und ich bin mir sicher, einige von ihnen werden später denken: „Weniger ist eben doch manchmal mehr.“ Oder so ähnlich.

Susann

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