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Neues an der Trendfront: Normcore

Neues an der Trendfront: Normcore

27. April 2014


Inhalt

1. Was bedeutet Normcore?
2. Wie stylt man Normcore?
3. Das Problem beim Normcore


„Normal“ ist plötzlich wieder in

Huch, was kommt denn da um die Ecke? Ist es ein....? Hm, nein es ist doch keiner. Oder, ja doch, es ist ein Hipster. Ach nein, diesen Begriff verwendet man jetzt nicht mehr. Aber wie heißen sie denn? Die, die jetzt Metropolen von New York bis London erobern? Das kann ich auch nicht so genau beantworten. Aber der vermeintliche Trend, den sie praktizieren, hat einen Namen: Normcore. Was soll das denn sein, werden sich einige von euch fragen. Ging mir nicht anders. Na sagen wir es mal so, ihr werdet den Trend fast gar nicht erkennen. Denn im Gegensatz zu allem anderen, dass uns sonst immer auf die Hipster aufmerksam machte, versteckt sich der „Normcore“-Trend beinahe. Denn er soll schlicht und einfach normal sein, mehr nicht.

1. Was bedeutet Normcore?

Normcore ist ein Modebegriff, der von einer New Yorker Agentur geprägt wurde. Er soll das Gefühl einer (jugendlichen) Generation beschrieben, die sozusagen einen neuen Antitrend kreiert. Denn, sind wir mal ehrlich, der Hipster von heute hat es auch wirklich nicht einfach. Es gibt so viele Trends, doch sobald sie mal Trends sind, sind sie auch irgendwie schon wieder uncool. Schließlich will der Hipster von heute sich doch abheben. Er will selbst im anonymen Großstadtdschungel nicht untergehen. Und so ist der Hipsterr eigentlich ständig auf der Suche, kommt nicht zur Ruhe und sucht sich seine Nische, die ihn zum Unikat macht. Das hat auch lange funktioniert, doch irgendwann war die Luft raus. Wenn sein Alleinstellungsmerkmal dann plötzlich auch vom Bürgermeister im abgelegensten Dorf Alaskas getragen wird, wodurch kann sich der Hipster dann bitte noch abheben? Klar, kopieren gilt immer als Kompliment, sagt man. Aber das zieht hier nicht mehr. Und so mutiert der Hipster plötzlich und wird, wer hätte das gedacht, zum normalen Durchschnittsbürger. Oder zumindest zu dem, was er dafür hält. Looks im simplen 08/15-Stil sind jetzt sein bevorzugtes Outfit. Böse Zungen sagen, dass man sich beim Normcore so kleidet, wie der amerikanische Durchschnittstourist der Altersklasse 50+. Mode im Stil des Normcores soll die aktuellen Trends dabei auf die Schippe nehmen. Schließlich treibt jeder Trend irgendwie etwas auf die Spitze. Und Normcore ist eine Mischung aus normal und hardcore. „Nomal“ wird hier ausgereizt. Genau die Dinge, die als unmodisch gelten, werden zum begehrten Objekt. Und sollen zeigen, dass eine Wende stattfindet. Weg vom Individuum und hin zur Masse. Und Masse soll nicht schlecht sein, sie steht hier für das „Wir-Gefühl“, auf das wir alle stolz sein sollten. Klingt doch vom Ansatz her nicht schlecht, oder?! Allerdings sagen die, die Normcore tragen, das nicht selbst. Die Aussagen zur Nicht-Individualität stammen eher wieder von Beobachtern. Alles klar?!

2. Wie stylt man Normcore?

Wie kleidet man sich, wenn „normal“ plötzlich angesagt ist? Eigentlich doch nicht anders als sonst. Eigentlich. Wie gesagt, beim Normcore wird alles noch ein wenig auf die Spitze getrieben. Ganz normal kleiden geht also nicht. Zumindest nicht so, was wir (die alle ein bisschen Modeverständnis haben) als normal ansehen. Statt Designermarken werden Durchschnitts- und Billigmarken zum Modelabel. Man stylt sich beim Normcore einfach so, dass man nicht auffällt. Die New Yorker Journalisten, die als Erste über den Normcore berichtete, hat es ganz gut formuliert. Sie meinte, ihr sei mal aufgefallen, dass sie plötzlich nicht mehr unterscheiden konnte, ob der Fußgänger vor ihr nun ein Tourist oder doch ein waschechter New Yorker Hipster war. Sportliche Fleecejacken, Turnschuhe, heruntergekommene Jeans, Bermuda-Shorts, Trekkingsandalen, schlecht sitzende Shirts, Basecaps usw. Das alles sind Kleidungstücke, die diesen Antitrend repräsentieren sollen. Wollt ihr den Normcore auch für euch ausprobieren, dann werden sie ab jetzt ganz oben auf dem Klamottenstapel eures Kleiderschranks liegen. ;) Oder ihr gebt mal „Normcore“ bei Google ein und lasst euch einfach überraschen. Schließlich gibt es nicht wenige Fashion-Blogger, die sich ganz ausgiebig mit der Thematik befassen.

3. Das Problem beim Normcore

Das Problem, das Normcore anheftet, habt ihr vielleicht selbst schon bemerkt. Es soll so etwas wie ein Antitrend sein. Doch, das funktioniert irgendwie nicht. Was ist, wenn der Antitrend plötzlich zum Trend wird, so wie es mit dem Normcore gerade geschieht? Und, wenn sich Mode-Blogger normal kleiden wollen, sehen sie noch längst nicht so aus. Trotzdem will jeder noch etwas an sich haben, dass sie hervorhebt. Da meldet sich zum Beispiel das Ego des Mode-Bloggers, das eben meint, doch ein wenig anders aussehen zu müssen. Und dieses Ego tickt auch so in unseren Köpfen. Das ist etwas, das wir nicht abstellen können und schließlich haben Generationen vor uns lange für diese Individualität gekämpft. Auch, wer sich vermeintlich unmodisch kleidet, zieht sich nicht einfach nur die erstbesten Klamotten vom Stapel und wirft sie über. Und während ich hier diesen Blog schreibe, frage ich mich, ob dieser zum Trend gewordene Antitrend sich nicht schon wieder abgelaufen hat. Schließlich reden wir hier darüber, die Medien fangen an, sich mit dem Normcore zu befassen. Kurz gesagt, es ist Aufmerksamkeit da, die man doch eigentlich so sehr vermeiden wollte. Oder etwa doch nicht? Ein wenig komisch ist das alles schon. Mit dieser Meinung bin ich nicht allein.

Die Hipster sind nicht verschwunden und kleiden sich nur anders. Nicht nur anders als früher, sondern eben auch anders als der Rest von uns. Dass man sich darüber lustig macht, ist in der Mode nicht neu. Ständig gibt es Trends, Produkte und Kollektionen, die verspottet werden. Manche setzen sich trotzdem durch und werden zum Erfolg. Und andere verschwinden, ohne dass ihnen jemand auch nur eine Träne nachweint. Das sei nun auch beim Normcore schon so. Meint die Vogue. Aha! Versetzen wir uns doch mal in die Sicht der führenden Modezeitschrift weltweit. Was soll man dann mit dem Normcore anfangen? Es gibt keine Marken, die man empfehlen könnte. Modestrecken, in denen man (sündhaft teure) Designerteile anbietet gehen auch nicht. Was soll man dann anpreisen, verkaufen? Eben! Schließlich könnte sich daraus ein gefährlicher Strudel entwickeln. Blöd nur, dass schon einige Labels auf den Normcore-Zug aufgesprungen sind. Vielleicht nicht blöd für die Vogue. Aber blöd für die, die den Normcore einst geprägt haben und das auch jetzt gerade tun. Wofür entscheidet man sich denn nun?! Das ist so gar nicht das, was sie wollten. Hilfe, ein Dilemma in der Modewelt! Eine Lösung wird sich bestimmt bald zeigen. Ich bin nur gespannt, wohin sich das noch entwickelt.

Susann

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