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Geschichte der Brille


Inhalt

1. Die Geschichte der Brille
2. Wann gab es die erste Brille?
3. Die Entwicklung der Brille
4. Warum heißt die Brille eigentlich Brille?
5. Welche Brillenarten gab es früher?
6. Wer erfand die Brille?


Geschichte und Entwicklung der Brille

Viele Menschen tragen heutzutage eine Brille, entweder weil sie diese aus medizinischen Gründen benötigen oder aber auch, um einfach ein schickes modisches Accessoire zu tragen. Denn die Brille hat sich durchaus in den letzen Jahren zum Schmuckstück verwandelt und hat heute nicht nur mehr die Funktion, Menschen mit Sehproblemen zu helfen. Aber wie ist die Brille eigentlich entstanden? Seit wann gibt es Sehhilfen? Und wer ist eigentlich für die Erfindung der Brille, wie wir sie heute kennen, verantwortlich? Diesen und weiteren Fragen werden wir mal genauer nachgehen.

1. Die Geschichte der Brille

Einen bestimmten Zeitpunkt zu bestimmen, ist unmöglich. Aber eines ist sicher: In der Antike gab es keine Brillen oder sonstigen Lesehilfen. Der Grund: Die Menschen verfügten einfach noch nicht über das nötige Fachwissen. Aber was tun, wenn die Sehkraft nachließ? Wer es sich leisten konnte, suchte sich jemanden zum Vorlesen. Gerade in der Antike wurden viele neue Erkenntnisse in Wort und Bild festgehalten. Für viele Gelehrte natürlich ein Graus, wenn die Sehkraft nachließ. In Klöstern oder Universitäten gab es aber die Möglichkeit, junge Menschen zum Vorlesen einzuspannen. Natürlich ersetzte das nicht das Lesen selbst, war aber immerhin eine Möglichkeit, um sich Informationen mittels des geschriebenen Wortes zu holen. Dem römischen Kaiser Nero wurde lange Zeit nachgesagt, eine Brille oder Lesehilfe benutzt zu haben. Wie sich aber herausstellte, war das, was sich der Kaiser bei Wettkämpfen der Gladiatoren vor die Augen hielt, der Vorreiter der Sonnenbrille, denn diese Hilfen bestanden zumeist aus grünen und durchsichtigen Materialien, ähnlich Glas. Positiven Einfluss auf die Sehkraft hatten diese natürlich nicht. Erstaunlich ist jedoch, dass in der Antike keinerlei Anstalten gemacht wurden, mehr über Lesehilfen in Erfahrung zu bringen. Schon im 6. Jahrhundert v. Chr. gab es im alten Ägypten vergrößernd wirkende Sehhilfen. Der Ägypter Archimedes zum Beispiel hat unter anderem das Verhalten des Lichts bei der Brechung untersucht und so auch Mittel gefunden, Dinge zu vergrößern. So soll er bei der Arbeit einen Kristall an seinem Kopf befestigt haben, der vergrößernd wirkte. Die vergrößernde Kraft von Wasser wurde zum Teil auch genutzt, um Sachen schärfer zu machen. Doch brachte ein mit Wasser gefüllter Krug nicht wirklich das gewünschte Ergebnis. Einige Ansätze zum Thema Sehhilfe gab es auch von Alhazen, einem arabischen Mathematiker und Optiker, dessen Buch „Schatz der Optik“ 1240 vom Arabischen ins Lateinische übersetzt wurde und somit auch für Europäer von Bedeutung wurde. In seinem Werk beschrieb Alhazen unter anderem die Wirkung beim Tragen von Glaskugelsegmenten, auch Lesestein genannt. Nur wurden fast keine praktischen Ansätze geliefert, es blieb meist bei der Theorie. Die Lesesteine, die in Klöstern gefertigt wurden, waren mehr eine Art Lupe, da sie auf das Schriftstück gelegt wurden und somit den Text vergrößerten. Bis zum 13. Jahrhundert n. Chr. blieb es meist bei Versuchen, Vergrößerungsgläser herzustellen.

2. Wann gab es die erste Brille?

Das Mittelalter lieferte den Wendepunkt in Sachen Brille. Davor blieb es meist bei halbherzigen Versuchen, eine Vergrößerungshilfe herzustellen. Im Mittelalter jedoch, als die Wissenschaften einen wesentlichen Schritt in Richtung Fortschritt machten, gab es auch endlich Fortschritte in der Brillen-Forschung. Im sogenannten Hochmittelalter wurden die ersten Lesehilfen mit zwei Gläsern (für jedes Auge eines) in einem Kloster in Oberitalien erfunden - zumindest wird dies heute vermutet, da man Reliquien fand, die auf die Zeit von ungefähr 1280 datiert werden. Die Wahrscheinlichkeit für Italien als Geburtsort der Brille liegt sehr hoch, da Italien zur damaligen Zeit als Hochburg der Glasherstellung galt. Und nach jahrelangen Studien zur Brechung des Lichts (die wichtigste Eigenschaft für die Herstellung von Brillen), unter anderem mit Alhazens „Schatz der Optik“, gab es nun endlich erste praktische Ansätze. Der Erfinder der Brille ist genauso ein Mythos wie die Entstehung der Brille selbst. Denn jahrelang galt der Italiener Salvino degli Armati als der Erfinder der Brille - bis im Jahre 1020 herauskam, dass dieser Mann selbst eine Erfindung ist und gar nicht existierte. Somit kann die Erfindung der Brille mit zwei Gläsern nicht direkt einer bestimmten Person zugeordnet werden. Ungefähr um 1300 kamen dann auch in ganz Europa die ersten Brillen mit Gläsern für jedes Auge auf. Auf Gemälden aus dieser Zeit kann man erkennen, dass diese Modelle noch keine Bügel am Rand besaßen, sondern nur einen zwischen den Gläsern, um diese zu stabilisieren. Diese altertümliche Brillenform ist auch als Nietbrille bekannt. Der Name rührt daher, dass die zwei Gläser am Rahmen zusammengenietet waren. Heute fragt man sich natürlich, wie es möglich war, dass die Brille ohne Bügel auf der Nase gehalten hat. Außerdem waren die Gläser dieser Brillen konvex, also nach außen geformt, und waren so nur für weit- oder alterssichtige Menschen geeignet. Die konkave Glasform, die es heute gibt, war damals noch in weiter Ferne. Kurzsichtige Menschen hatten so immer noch das Nachsehen. Durch den häufigen Einsatz dieser Nietbrillen in Klöstern verbreiteten sich die Brillen schnell in ganz Europa. Jedoch waren es immer noch nur die Geistlichen und Gelehrten, die Brillen verwendeten, da sie sich viel mit Lesen beschäftigten. Im normalen Leben fanden Nietbrillen weiterhin kaum Verwendung, vor allem auch, da sie nicht gerade billig waren und die normalen Bürger sich eine Brille kaum leisten konnten. Es gab aber auch einen Gegentrend, der von Norditalien ausgehend sich in einigen Ländern Europas ausbreitete: das Brillenhandwerk außerhalb des Klosters. Auch in Deutschland etablierte sich dieses außerklösterliche Brillenhandwerk, besonders in Nürnberg und Regensburg. Die ältesten heute noch gut erhaltenen Brillen stammen aus dem 14. Jahrhundert und wurden im Kloster Wienhausen bei Celle gefunden, wo sie heute noch ausgestellt werden.

3. Die Entwicklung der Brille

Am wichtigsten war natürlich die Weiterentwicklung der Brille für Kurzsichtige. Dazu waren konkave Gläser von Nöten. Im 16. Jahrhundert fertigte man erstmals Brillen für Kurzsichtige, was das Lesen für viele Menschen vereinfachte. Tragfähiger wurden die Brillen auch, denn erste Modelle mit Bügeln wurden im 15. Jahrhundert hergestellt. Somit musste die Lesehilfe nicht mehr umständlich auf der Nase balanciert werden. Sogar Brillenfassungen aus verschiedenen Materialien kamen auf, unter anderem welche aus Holz, Eisen, Horn oder gar Knochen. Als Gutenberg 1445 den Buchdruck erfand, stieg die Zahl der Lesenden rapide an und auch die Nachfrage nach Lesehilfen wuchs stetig. Es ist bemerkenswert, dass in Spanien zur damaligen Zeit die Brille eine Art Statussymbol war, welches den Reichtum des jeweiligen Trägers darstellte. In anderen Ländern Europas galt die Brille jedoch eher als Zeichen des Alters, denn die Brillen wurden fast ausschließlich von älter werden Männern getragen, deren Sehkraft nachließ.

4. Warum heißt die Brille eigentlich Brille?

Sicherlich hat man sich schon oft gefragt: Warum heißt die Brille eigentlich Brille? Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach. Zu Beginn der Brille, als diese noch mehr ein Lesestein war als eine richtige Brille, wurde sie aus Halbedelsteinen hergestellt, die Beryll genannt wurden. Somit wurde eine Linse, die aus Beryll hergestellt wurde, „Brill“ genannt. Die Mehrzahl davon war Brille und somit erhielten die zwei Gläser ihren Namen. Wer hätte gedacht, dass der Name der Brille schon so alt ist?

5. Welche Brillenarten gab es früher?

Wie schon erwähnt war das erste Brillenmodell der Lesestein. Nach der Bügelbrille kam auch die sogenannte Mützenbrille auf. Zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert war diese Form der Brille sehr geläufig. Dabei wurde mit Hilfe einer Konstruktion die Brille an einer Mütze befestigt. Diese Brille wurde überwiegend von Frauen getragen, da sie ihre Kopfbedeckung beim Grüßen oder Betreten von Räumen nicht abnehmen mussten. Das Monokel wiederum assoziiert man eher mit Dichtern und Denkern. Dabei gab es ähnliche Formen schon im 14. Jahrhundert, als Weiterentwicklung des Lesesteins. Den Boom erlebte das Monokel, das man zwischen Oberlid und Wange klemmt, erst um 1800. Vor allem in der Mittelschicht war das Monokel sehr beliebt, da es nicht so teuer war - man benötigte schließlich nur ein Glas. Es gab aber auch belustigende Brillenmodelle, die man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Beispielswese die Stirnreifenbrille, die aus einem Metallreifen bestand, der um die Stirn gelegt wurde.

6. Wer erfand die Brille?

Im 18. und 19. Jahrhundert machte die Entwicklung der Brille rasante Fortschritte. Im Jahr 1727 konstruierte der englische Optiker Edward Scarlett die erste Brillenfassung mit Bügeln, die hinter die Ohren geklemmt wurden. Bei der Bevölkerung war dieses Modell zu Beginn jedoch noch nicht so beliebt – wahrscheinlich, weil es den Leuten damals einfach zu umständlich war, die Bügel der Brille hinter die Ohren zu klemmen. Über die Jahre hinweg wurde die Brille immer weiter verbessert. So gab es 1959 die ersten Gleitsichtgläser. Bis Anfang der 1980er Jahre gab es in Deutschland nur sechs Kunststoff-Brillenfassungen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt wurden. Daher auch der Name „Kassengestelle“. Das Ende der Kassenbrille kam dann 1981, als der Optiker Fielmann 90 Modelle aus Metall oder Kunststoff kreierte.

Unsere Brille, wie wir sie heute kennen, hat somit schon einige Jahre auf dem Buckel. Trotzdem - oder gerade deswegen - erweist sie uns immer noch treue Dienste.